[214.–220. Absatz]
»Wann wird es doch«, sagte Heinrich, »gar keiner
Schrecken, keiner Schmerzen, keiner Not und keines
Übels mehr im Weltall bedürfen?«
»Wenn es nur Eine Kraft gibt, – die Kraft des
Gewissens, – wenn die Natur züchtig und sittlich
geworden ist. Es gibt nur Eine Ursache des Übels, –
die allgemeine Schwäche, und diese Schwäche ist
nichts, als geringe sittliche Empfänglichkeit und
Mangel an Reiz der Freiheit.«
»Macht mir doch die Natur des Gewissens
begreiflich.«
»Wenn ich das könnte, so wäre ich Gott, denn indem
man das Gewissen begreift, entsteht es. Könnt Ihr
mir das Wesen der Dichtkunst begreiflich machen?«
»Etwas Persönliches läßt sich nicht bestimmt
abfragen.«
»Wie viel weniger also das Geheimnis der höchsten
Unteilbarkeit. Läßt sich Musik dem Tauben
erklären?«
»Also wäre der Sinn ein Anteil an der neuen durch
ihn eröffneten Welt selbst? Man verstände die
Sache nur, wenn man sie hätte?«
(RUB 8939, S. 170–171)
[213. Absatz]
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[221. Absatz]
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