[155. Absatz]
Eros dankte Ginnistan mit tausend Entzücken. Er
umarmte sie zärtlich, und sie erwiderte seine
Liebkosungen. Ermüdet von der Beschwerde des Weges
und den mannigfaltigen Gegenständen, die er
gesehen hatte, sehnte er sich nach Bequemlichkeit
und Ruhe. Ginnistan, die sich von dem schönen
Jüngling lebhaft angezogen fühlte, hütete sich
wohl des Trankes zu erwähnen, den Sophie ihm
mitgegeben hatte. Sie führte ihn zu einem
abgelegenen Bade, zog ihm die Rüstung aus, und zog
selbst ein Nachtkleid an, in welchem sie fremd und
verführerisch aussah. Eros tauchte sich in die
gefährlichen Wellen, und stieg berauscht wieder
heraus. Ginnistan trocknete ihn, und rieb seine
starken, von Jugendkraft gespannten Glieder. Er
gedachte mit glühender Sehnsucht seiner Geliebten,
und umfaßte in süßem Wahne die reizende Ginnistan.
Unbesorgt überließ er sich seiner ungestümen
Zärtlichkeit, und schlummerte endlich nach den
wollüstigsten Genüssen an dem reizenden Busen seiner
Begleiterin ein.
(RUB 8939, S. 133)
[154. Absatz]
|
[156. Absatz]
|
|