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[131. Absatz]
»Wo seid Ihr hergekommen?« fragte Klingsohr. »Über
jenen Hügel herunter«, erwiderte Heinrich. »In
jene Ferne verliert sich unser Weg.« – »Ihr müßt
schöne Gegenden gesehn haben.« – »Fast
ununterbrochen sind wir durch reizende
Landschaften gereiset.« – »Auch Eure Vaterstadt
hat wohl eine anmutige Lage?« – »Die Gegend ist
abwechselnd genug; doch ist sie noch wild, und ein
großer Fluß fehlt ihr. Die Ströme sind die Augen
einer Landschaft.« – »Die Erzählung Eurer Reise«,
sagte Klingsohr, »hat mir gestern abend eine
angenehme Unterhaltung gewährt. Ich habe wohl
gemerkt, daß der Geist der Dichtkunst Euer
freundlicher Begleiter ist. Eure Gefährten sind
unbemerkt seine Stimmen geworden. In der Nähe des
Dichters bricht die Poesie überall aus. Das Land
der Poesie, das romantische Morgenland, hat Euch
mit seiner süßen Wehmut begrüßt; der Krieg hat
Euch in seiner wilden Herrlichkeit angeredet, und
die Natur und Geschichte sind Euch unter der
Gestalt eines Bergmanns und eines Einsiedlers
begegnet.«
(RUB 8939, S. 112–113)
[130. Absatz]
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[132. Absatz]
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Letzte Änderung am 04.02.2002.
© 1997-2006 f.f., l.m.
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