[130. Absatz]
Klingsohr umarmte ihn zärtlich. Mathilde brachte
ihnen das Frühstück, und Heinrich fragte sie mit
zärtlicher Stimme, ob sie ihn gern zum Begleiter
ihres Unterrichts und zum Schüler annehmen wollte.
»Ich werde wohl ewig Euer Schüler bleiben«, sagte
er, indem sich Klingsohr nach einer andern Seite
wandte. Sie neigte sich unmerklich zu ihm hin. Er
umschlang sie und küßte den weichen Mund des
errötenden Mädchens. Nur sanft bog sie sich von
ihm weg, doch reichte sie ihm mit der kindlichsten
Anmut eine Rose, die sie am Busen trug. Sie machte
sich mit ihrem Körbchen zu tun. Heinrich sah ihr
mit stillem Entzücken nach, küßte die Rose,
heftete sie an seine Brust, und ging an Klingsohrs
Seite, der nach der Stadt hinübersah.
(RUB 8939, S. 112)
[129. Absatz]
|
[131. Absatz]
|
|