[74. Absatz]
»Wie wahr und einleuchtend ist Eure Rede«, setzte
der Alte hinzu. »Man sollte gewiß mehr Fleiß
darauf wenden, das Wissenswürdige seiner Zeit
treulich aufzuzeichnen, und es als ein andächtiges
Vermächtnis den künftigen Menschen zu
hinterlassen. Es gibt tausend entferntere Dinge,
denen Sorgfalt und Mühe gewidmet wird, und gerade
um das Nächste und Wichtigste, um die Schicksale
unsers eigenen Lebens, unserer Angehörigen, unsers
Geschlechts, deren leise Planmäßigkeit wir in den
Gedanken einer Vorsehung aufgefaßt haben,
bekümmern wir uns so wenig, und lassen sorglos
alle Spuren in unserm Gedächtnisse verwischen. Wie
Heiligtümer wird eine weisere Nachkommenschaft
jede Nachricht, die von den Begebenheiten der
Vergangenheit handelt, aufsuchen, und selbst das
Leben eines einzelnen unbedeutenden Mannes wird
ihr nicht gleichgültig sein, da gewiß sich das
große Leben seiner Zeitgenossenschaft darin mehr
oder weniger spiegelt.«
(RUB 8939, S. 83)
[73. Absatz]
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