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Wie angefesselt blieb er eine Weile stehn, und
blickte unverwandt sie an, gleichsam um sich zu
überzeugen, daß ihre Erscheinung wirklich und
keine Täuschung sei. Sie begrüßten sich mit einem
zurückgehaltenen Ausdruck von Freude, als hätten
sie sich schon lange gekannt und geliebt. Noch ehe
die Prinzessin die Ursache ihres frühen
Spazierganges ihm entdecken konnte, überreichte er
ihr mit Erröten und Herzklopfen den Stein in dem
beschriebenen Zettel. Es war, als ahndete die
Prinzessin den Inhalt der Zeilen. Sie nahm ihn
stillschweigend mit zitternder Hand und hing ihm
zur Belohnung für seinen glücklichen Fund beinah
unwillkürlich eine goldne Kette um, die sie um den
Hals trug. Beschämt kniete er vor ihr und konnte,
da sie sich nach seinem Vater erkundigte, einige
Zeit keine Worte finden. Sie sagte ihm halbleise,
und mit niedergeschlagenen Augen, daß sie bald
wieder zu ihnen kommen, und die Zusage des Vaters
sie mit seinen Seltenheiten bekannt zu machen, mit
vieler Freude benutzen würde.
(RUB 8939, S. 38–39)
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