[203. Absatz]
»Wohl«, versetzte Heinrich, »hab ich in ihm oft
mit Schmerzen eine stille Wehmut bemerkt. Er
arbeitete unaufhörlich aus Gewohnheit und nicht aus
innerer Lust, es scheint ihm etwas zu fehlen, was
die friedliche Stille seines Lebens, die
Bequemlichkeiten seines Auskommens, die Freude
sich geehrt und geliebt von seinen Mitbürgern zu
sehn, und in allen Stadtangelegenheiten zu Rate
gezogen zu werden, ihm nicht ersetzen kann. Seine
Bekannten halten ihn für sehr glücklich, aber sie
wissen nicht, wie lebenssatt er ist, wie leer ihm
oft die Welt vorkommt, wie sehnlich er sich
hinwegwünscht, und wie er nicht aus Erwerbslust,
sondern um diese Stimmung zu verscheuchen, so
fleißig arbeitet.«
(RUB 8939, S. 165)
[202. Absatz]
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[204. Absatz]
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