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Aquarium > Das Werk > Heinrich von Ofterdingen (1799–1800) > [202. Absatz]


[202. Absatz]

Sylvester freute sich ihn zu sehn und sprach: »Es ist eine geraume Zeit her, daß ich deinen Vater ebenso jung bei mir sah. Ich ließ es mir damals angelegen sein, ihn mit den Schätzen der Vorzeit, mit der kostbaren Hinterlassenschaft einer zu früh abgeschiedenen Welt bekannt zu machen. Ich bemerkte in ihm die Anzeichen eines großen Bildkünstlers, sein Auge regte sich voll Lust, ein wahres Auge, ein schaffendes Werkzeug zu werden; sein Gesicht zeugte von innerer Festigkeit und ausdauerndem Fleiß, aber die gegenwärtige Welt hatte zu tiefe Wurzeln schon bei ihm geschlagen, er wollte nicht Achtung geben auf den Ruf seiner eigensten Natur, die trübe Strenge seines vaterländischen Himmels hatte die zarten Spitzen der edelsten Pflanze in ihm verdorben, er ward ein geschickter Handwerker, und die Begeisterung ist ihm zur Torheit geworden.«

(RUB 8939, S. 165)

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