[202. Absatz]
Sylvester freute sich ihn zu sehn und
sprach: »Es ist eine geraume Zeit her,
daß ich deinen Vater ebenso jung bei mir sah. Ich
ließ es mir damals angelegen sein, ihn mit den
Schätzen der Vorzeit, mit der kostbaren
Hinterlassenschaft einer zu früh abgeschiedenen
Welt bekannt zu machen. Ich bemerkte in ihm die
Anzeichen eines großen Bildkünstlers, sein Auge
regte sich voll Lust, ein wahres Auge, ein
schaffendes Werkzeug zu werden; sein Gesicht
zeugte von innerer Festigkeit und ausdauerndem
Fleiß, aber die gegenwärtige Welt hatte zu tiefe
Wurzeln schon bei ihm geschlagen, er wollte nicht
Achtung geben auf den Ruf seiner eigensten Natur,
die trübe Strenge seines vaterländischen Himmels
hatte die zarten Spitzen der edelsten Pflanze in
ihm verdorben, er ward ein geschickter Handwerker,
und die Begeisterung ist ihm zur Torheit
geworden.«
(RUB 8939, S. 165)
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