[173. Absatz]
Der König rief allen dreien, und befahl ihnen, die
Kleine zu begleiten. Die Stadt war hell, und auf
den Straßen war ein lebhaftes Verkehr. Das Meer
brach sich brausend an der hohlen Klippe, und
Fabel fuhr auf des Königs Wagen mit ihren
Begleitern hinüber. Turmalin sammelte sorgfältig
die auffliegende Asche. Sie gingen rund um die
Erde, bis sie an den alten Riesen kamen, an dessen
Schultern sie hinunterklimmten. Er schien vom
Schlage gelähmt, und konnte kein Glied rühren.
Gold legte ihm eine Münze in den Mund, und der
Blumengärtner schob eine Schüssel unter seine
Lenden. Fabel berührte ihm die Augen, und goß das
Gefäß auf seiner Stirn aus. Sowie das Wasser über
das Auge in den Mund und herunter über ihn in die
Schüssel floß, zuckte ein Blitz des Lebens ihm in
allen Muskeln. Er schlug die Augen auf und hob
sich rüstig empor. Fabel sprang zu ihren
Begleitern auf die steigende Erde, und bot ihm
freundlich guten Morgen. ›Bist du wieder da,
liebliches Kind?‹ sagte der Alte; ›habe ich doch
immer von dir geträumt. Ich dachte immer, du
würdest erscheinen, ehe mir die Erde und die Augen
zu schwer würden. Ich habe wohl lange geschlafen.‹
›Die Erde ist wieder leicht, wie sie es immer den
Guten war‹, sagte Fabel. ›Die alten Zeiten kehren
zurück. In kurzem bist du wieder unter alten
Bekannten. Ich will dir fröhliche Tage spinnen,
und an einem Gehülfen soll es auch nicht fehlen,
damit du zuweilen an unsern Freuden teilnehmen,
und im Arm einer Freundin Jugend und Stärke
einatmen kannst. Wo sind unsere alten
Gastfreundinnen, die Hesperiden?‹ – ›An Sophiens
Seite. Bald wird ihr Garten wieder blühen, und die
goldne Frucht duften. Sie gehen umher und sammeln
die schmachtenden Pflanzen.‹
(RUB 8939, S. 144–145)
[171.–172. Absatz]
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[174. Absatz]
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