[19. Absatz]
Das Höchste in der Physik ist jetzt
vorhanden und wir können nun leichter die
wissenschaftliche Zunft übersehn. Die
Hülfsbedürftigkeit der äußern
Wissenschaften, ward in der letzten Zeit
immer sichtbarer, je bekannter wir mit
ihnen wurden. Die Natur fing an immer
dürftiger auszusehn, und wir sahen
deutlicher gewöhnt an den Glanz unserer
Entdeckungen, daß es nur ein geborgtes
Licht war, und daß wir mit den bekannten
Werkzeugen und den bekannten Methoden
nicht das Wesentliche, das Gesuchte finden
und konstruieren würden. Jeder Forscher
mußte sich gestehn, daß eine Wissenschaft
nichts ohne die andere sei, und so
entstanden Mystifikationsversuche der
Wissenschaften, und das wunderliche Wesen
der Philosophie flog jetzt als rein
dargestelltes wissenschaftliches Element
zu einer symmetrischen Grundfigur der
Wissenschaften an. Andere brachten die
konkreten Wissenschaften in neue
Verhältnisse, beförderten einen lebhaften
Verkehr derselben untereinander, und
suchten ihre naturhistorische
Klassifikation aufs Reine zu bringen. So
währt es fort und es ist leicht zu
ermessen, wie günstig dieser Umgang mit
der äußern und innern Welt, der höhern
Bildung des Verstandes, der Kenntnis der
erstern und der Erregung und Kultur der
letztern sein muß, und wie unter diesen
Umständen die Witterung sich klären und
der alte Himmel und mit ihm die Sehnsucht
nach ihm, die lebendige Astronomie, wieder
zum Vorschein kommen muß.
(RUB 8030, S. 85)
[18. Absatz]
|
[20. Absatz]
|
|