In Umkehrung zum bekannten Schelling-Wort, nach dem Kant die »Resultate«, nicht aber »die Prämissen gegeben« habe, positioniert sich das Denken der Frühromantiker von Beginn an im erklärten Widerstand gegen das ›letzte Resultat‹ der kritischen Philosophie, das den Brückenschlag zwischen dem Intelligiblen und Sinnlichen auf eine Weise des Übergangs festschreibt, der jederzeit nur eine subjektive Geltung hat. Exemplarisch bezogen auf das avancierte (Text-)Verfahren romantischer Ironie wird in der Studie verfolgt, inwiefern sich das konkrete Darstellungsparadigma, das Friedrich Schlegel und Novalis ›ironisch‹ nennen, gegen den epistemologischen Ausschluß ästhetischer Erfahrungen erfolgreich zur Wehr setzt und zugleich – ordine inverso – im Grad der gelungenen Inszenierung den Grund wieder preisgibt, dem es seine komplementäre Befähigung verdankt: dem sinnlichen Aufweis ästhetischer Ideen, die unendlich viel zu denken veranlassen, ohne daß ihnen ein bestimmter Begriff je adäquat sein kann.
1 Vorbemerkungen
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11
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2 Der philosophische Kontext
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31
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2.1 Die nachkantische Debatte um das Prinzip Selbstbewußtsein
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31
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2.1.1 Die transzendentale Deduktion der Kategorien in der Kritik der Reinen Vernunft
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32
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2.1.2 Reinholds Elementarphilosophie
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43
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2.1.3 Grundsatzkritische Einwände der Reinhold-Schüler
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52
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2.1.4 Fichtes Wissenschaftslehre
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59
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2.1.5 Grundsatzkritische Einwände der Frühromantiker
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70
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2.2 Ästhetische Auswege aus der Selbstbegründungsproblematik
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89
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2.2.1 Die frühromantische Wende in die Kunst
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89
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2.2.2 Schellings System des transcendentalen Idealismus
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102
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3 Romantische Ironie in Theorie und Gestaltung
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111
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3.1 Friedrich Schlegels Theorie der romantischen Ironie
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111
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3.1.1 Allegorie und Witz
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112
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3.1.2 Das Wissen der Insuffizienz – Sokratische Ironie
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125
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3.1.3 Der transzendentalpoetische Gestus – Romantische Ironie
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138
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3.1.4 Der fragmentarische Roman
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164
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3.2 Romantische Ironie als Gestaltungsprinzip
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175
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3.2.1 Der ironische Roman Lucinde
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175
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3.2.1.1 Die chaotische Mischform als Ordnungsprinzip
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175
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3.2.1.2 Potenziertes Verwirrungsrecht
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180
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3.2.1.3 Der reflexive Selbsterweis. Eine Reflexion und deren Auflösung
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201
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3.2.2 Der ironische Sprung
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215
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3.3 Novalis' Beitrag zum Entwurf Romantischer Ironie
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229
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3.3.1 Der philosophische Ausgangspunkt in den Fichte-Studien
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233
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3.3.1.1 Gefühl und Reflexion
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233
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3.3.1.2 Ordo inversus
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242
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3.3.1.3 Sprachanalytische Implikationen
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259
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3.3.2 Die zur Sprache gebrachte Sprache – Monolog
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279
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3.3.3 Befremdende Kunst – Hymnen an die Nacht
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295
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4 Die kantische Grenzlinie und ihre ironische Überschreitung
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311
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4.1 Der exponierte wie prekäre Status des Geschmacksurteils in der Kritik der Urteilskraft
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312
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4.2 Der ironische Ausweis des ›als ob‹
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334
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4.3 Exkurs: Heideggers Kunstwerk-Aufsatz
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359
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4.4 Heteronomie und Autonomie
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365
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5 Literaturverzeichnis
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377
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6 Personenregister
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389
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