351. Psych[ologie].
Wozu man ernstliche Lust – Trieb – hat, dazu hat man Genie.
Das Genie offenbart sich in Lust und Trieb. (Unlust – Nichttrieb.)
352. Theorie d[es] gemeinen Lebens.
Gebildete Aussprache und Declamation des gewöhnlichen, gemeinen Lebens, als Prosa. –
Man muß sich mit Sprechen begnügen, wenn man nicht singen kann. musicalische Instrumente –
poëtische Instrumente. (Platte Einfälle = (oberflächliche) Einfälle v[on] d[er] Oberfläche.)
[353.] Psych[ologie].
Das B[ewußt]S[eyn] ist nichts, als Sensation des (Algebraïschen) VergleichungsSinns. –
VerhältnißSinns. Willkührliche Affectionen dieses Sinns. Ursprüngliche Verhältnisse –
algebr[aische] Verhältniße. Theorie der lebendigen Verhältnisse. Naturverh[ältnisse].
Künstliche Verh[ältnisse]. Synth[etische] Verh[ältnisse]. – Mystische Proportionallehre.
Das B[ewußt]S[eyn] ist die Subst[anz] der Sinne – mithin sind auch seine Sensationen Substanzen
etc. Wo Ein Sinn ist, da ist auch kein B[ewußt]S[eyn].
354. <Roher Zufall – gebildeter Zufall – Harmonie. / Antiken – Novellen der Modernen.>
355. <Figur ist ein Begr[iff], wie Staat.>
356. Phys[ik].
Die Körperwelt ist die prosaische – der bloße (rohe) Raum ist Anfangspoém. Endpoém wird
der gebildete Raum seyn. Natürlicher Raum – künstlicher Raum. Ein Körper ist ein consonirter
Raum. Der ferne Körper lößt sich wieder in Raum auf – verschwindet in Raum.
(chemische Entfernung) – Diamant im Feuer. (Was kleiner wird, entfernt sich.) Alles soll
wieder Raum werden. (KörperSchema – Weltkugel.) (Schema der Züge oder Ströme – Weltkugelfluß.
Zug oder Strom. Dem Körper entgegengesezt – Bewegung. Die consonirte Bewegung der Zeit ist die wirckliche
Bewegung. Ferne Bewegung lößt sich wieder in abs[olute] Bew[egung] auf. Wo Körp[er] ist, ist
Raum nicht. Wo Beweg[ung] ist, ist Zeit nicht. Alle Ströme und Bewegungen sollen
Zeit (Ewigkeit) werden. rohe Zeit – gebildete Zeit. Die Zeit dauert absolut.
Alle Ströme sollen dauernd – alle Körper durchdringlich werden etc. (Begr[iff] v[on] Lage.)
357. <Rohes Vergnügen – consonirtes (beschränktes – mangelhaftes) Vergnügen – gebildetes Vergnügen.
(Alle Beschränckung ist Beraubung – Ihre Folge höhere Reitzbarkeit – Zärtlichkeit. (Asthenie))
(Ist die eigentliche Gesundheit – Prosa? – Rede – In Beziehung auf Nutzen – Fähigkeit.
Rohe Gesundh[eit] – consonirte Gesundh[eit] gebildete Gesundheit.) (Über Verbindung und Trennung.)>
358. <Lassen sich alle Arten von Schmerzen auf eine intendirte oder wirckliche Trennung der Theile zurückführen?
Hierdurch ist übrigens nichts zur Erklärung des Schmerzes gewonnen. Überdem entstehn viele Schmerzen auch aus einer
intendirten oder wircklichen Verbindung.>
359. <Begr[iff] von Spannung. (Verwandtschaft mit Trieb – Kraft – Action etc. (Elasticitaet. Galvan[ismus].)
Spannung = gehemmte (wirckliche) Kraft. gebildete Kraft.>
360. Anal[ogische] Poëtik.
Die Nahrung ist prosaisch – indifferent. Arzeneymittel sind poëtisch. Rohe Nahrung – gebildete Nahrung.
(S. 63-65)
[Nr. 341-350]
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[Nr. 361-370]
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