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Aquarium > Das Werk > Das Allgemeine Brouillon (1798-1799) > Nr. 241-250


241. Campers Buch./

242. Mathem[atik]. Die Combinatorische Analysis gehört eigentlich zur universellen Arythmetik – Sie die Algéber und sog[enannte] Analysis machen Eine Wissenschaft aus. Sie handelt im allg[emeinen] von Zahlen oder Zeichensystemen. (Zahl ist Vielheit. eine Zahl Menschen) von localen Veränderungen – sie ist eine sonderbare Art von entgegenges[ezter] Mechanik – Stellenlehre –. Die Discerptionen gehören in eine andre Klasse – doch hängen sie genau damit zusammen. Bey ihr sind die Zeichen individuell. Algebraïsirung ihrer Operationen.

243. Anal[ogische] Mathem[atik]. Produkte sind unvollk[ommne] Potenzen etc. / Der Geist ist das potenzirende Princip – daher ist die Schriftwelt die Potenzirte Natur oder technische Welt.

244. Scient[ia] artis Litter[ariae]. Die Schriftkunst (Tonkunst) schriftkünstlich behandelt liefert die Wissenschaft von der Schriftkunst (Scientiam artis litterariae). Die Kritik der Schriftkunst bereitet diese Wissenschaft vor.
Unser Alphabet ist eine TonSchriftkunst und noch obendrein von einem individuellen Instrumente, dem menschlichen Sprachwerckzeugsystem.
Allgemeines, reines Schriftsystem – und besondre, abgeleitete Schriftsysteme. (vid. das Zahlensystem.) Noten.

245. Musik. Die Consonanten sind die Fingersetzungen und ihre Folge und Abwechselung gehört zur Aplicatur. Die Vocale sind die tönenden Saiten, oder Luftstäbe. Die Lunge ist der bewegte Bogen.
Die mehreren Sayten auf einem Instrument sind nur zur Bequemlichkeit – es sind Abbreviaturen. Es ist eigentlich nur Eine Sayte. Die Orgeln sind Nachahmungen der Sayteninstrumente. Über den karacterisirenden Ton der Sayte – der Grund dieser Individualitaet – Masse – länge – Dicke etc. Über die Mittönungen. Tonreihe jedes Saytenstrichs. Dauer des Strichs – Ansetzpunct des Bogens. Steg. Bau des Instruments. Harmonika. Euphon[ie]. Über den Glockenton. Theorie des Harmonikaspielens. Die tastirte Harmonika.
Warum die Wellen und Ströme des Wassers nicht tönen? Acusticitaet der Luft. Schwingungen einer mit El[ectricitaet] geladenen Glocke.
Über die allg[emeine] n Sprache der Musik. Der Geist wird frey, unbestimmt angeregt – das thut ihm so wohl – das dünkt ihm so bekannt, so vaterländisch – er ist auf diese kurzen Augenblicke in seiner indischen Heymath. Alles Liebe – und Gute, Zukunft und Vergangenheit regt sich in ihm – Hoffnung und Sehnsucht./ Vers[uch] bestimmt durch die Musik zu sprechen. Unsre Sprache – sie war zu Anfang viel musicalischer und hat sich nur nach gerade so prosaisirt – so enttönt. Es ist jezt mehr Schallen geworden – Laut, wenn man dieses schöne Wort so erniedrigen will. Sie muß wieder Gesang werden. Die Consonanten verwandeln den Ton in Schall.

246. <Suckows Anf[angs]Gr[ünde] der oecon[omischen] und technischen Chemie, nebst den jezt herausgekommenen Zusätzen.
Betracht[ungen] üb[er] d[ie] Kriegskunst. 2ter Theil.
Theoret[ische] Bruchst[ücke] üb[er] d[ie] Natur d[er] Erde, Sonnen und Planetenwelt. Düsseldorf Daenzer.
Göthe Prophylaen.
Göttlings Handb[uch] der Chemie.
La Grange v[on] Gruson. 2ter Th[eil].
La Sue Grundlinien zur Physiognomik aller lebenden Körper vom Menschen bis zur Pflanze. Weygand.
Probe einer neuen Ausgabe der griech[ischen] und röm[ischen] Classiker in Fragmenten. Leipzig. Feind.
Rüdigers physische Ketzereyen. Weygand.
Schillers Musenallmanach.
Tiecks neue Romane.>

247. Denkl[ehre]. Unendliche Gedanken – ideale Gedanken – Ideale mit 2 und 3 Dimensionen. Wie kann man sich der unendlichen Gedanken zur Lösung endlicher Gedankenprobleme bedienen?

248. <Die Kunst ist das Compliment der Natur.>

249. Pol[itik]. Freyheit und Gleichheit verbunden ist der höchste Caracter der Republik, oder der ächten Harmonie.

250. Pol[itik]. Eine vollk[ommene] Constitution – Bestimmung des Staatskörpers – der Staatseele – des Staatsgeistes – macht alle ausdrückliche Gesetze überflüssig. Sind die Glieder genau bestimmt, so verstehn sich die Gesetze von selbst. So lange die Glieder noch nicht vollk[ommene] Glieder sind – noch nicht genau bestimmt – so muß es Gesetze geben – Mit wahrer Kultur im Allg[emeinen] vermindert sich die Zahl der Gesetze. Gesetze sind das Complement mangelhafter Naturen und Wesen, daher synthetisch. Wenn wir das Wesen eines Geistes näher bestimmen werden, so haben wir auch keine geistigen Gesetze mehr nöthig.
Ethik. Über das Moralgesetz. Mit vollständiger Selbstkenntniß – und Weltkenntniß – vollständiger Selbst und Weltbestimmung verschwindet das Moralgesetz und die Beschreibung des moralischen Wesens steht an der Stelle des Moralgesetzes. Gesetze sind die Data, aus denen ich Beschreibungen zusammensetze.

(S. 42-45)

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Letzte Änderung am 01.02.2004.
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