251. Pol[itik].
Wir sind mit dem Unsichtbaren näher, als mit dem Sichtbaren verbunden. (mystischer Republicaner.)
252. Logik.
Gesetze sind nothwendige Folgen des unvollkommnen Denkens – oder Wissens.
253. <Über die Mittel ein mechanisches Gemenge zu Sortiren – eine Anwend[ung] auf Chymie.>
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Hierarchie = Monarchie. Regierung eines Einzelnen
Episcopalverfassung = Aristocratie. Regierung Mehrerer.
Protestantism = Democratie. Regierung aller – und eines jeden.
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Ihre Vermischungen – Beschränkungen etc.
255. Lebensl[ehre].
Das Leben ist ein moralisches Princip. (Unvollk[ommene] Moralität – unvollkommnes Leben.
256. Erzieh[ungs]W[issenschaft] d[es] Gelehrten.
Der Historiker wird durch die Zeitungen (ein Verzeichniß individueller Nachrichten) gebildet.
Hier kann er Kritik lernen. kritisches Zeitunglesen und Schreiben. Falsche Nachrichten – einseitige –
entstellte – lernt er nachgerade benutzen. Vollk[ommen] entgegengesezte Nachrichten heben sich auf –
Unvollk[ommen] entgegengesezte geben die Wahrheit zum Resultat, wenn man die sich aufhebenden Data
oder Glieder durchstreicht. Die Materialien des Historikers sind die Quellen oder die
Zeitungen – oder die Historien, welches Eins ist. Kritisch ordnet der directe Historiker
seine Data zu Gleichungen[,] zu einer großen gut geordneten Aufgabe. Dies ist die
erste Arbeit – die Auflösung dieser Aufgabe – oder des Gleichungen Systems – ist die
2te Arbeit – diese beschäftigt den reflectirenden Historiker. Die Zeit ist der sicherste
Historiker. Die gewöhnlichen Zeitungen liefern eine reale Kritik.
Den directen kann man auch den beobachtenden Historiker nennen. (Die Beobachtung bereitet
den Beweis vor.) (Jeder Beweis ist eine Ahnenprobe.) Der Beweis ist die umgekehrte
Auflösung. Bey der Auflösung folgt die Integration der Differentiation – bey dem Beweise umgekehrt.
(Integrat[ion] und Diff[erentiation] nehm ich hier nicht ganz in d[er] gewöhnl[ichen] Bedeutung.)
[257.] Rel[igions]L[ehre].
Das sind glückliche Leute, die überall Gott vernehmen – überall Gott finden – diese Leute sind
eigentlich religiös. Religion ist Moral in der höchsten Dignitaet, wie Schleyermacher
vortrefflich gesagt hat.
258. Anthrop[ologie].
Unaufhörliche Thätigkeit in best[immter] Richtung, object[ive] Thätigkeit – ist die negative Kette,
die die positive (subject[ive] allg[emeine]) Thätigkeit sehr verstärkt – und nur im
vereinigten Besitz dieser beyden Thätigkeiten und im Zustande ihrer Harmonie ist man wahrhaft
besonnen – wahrhaft ruhig und freythätig zu allem Geschickt – durchaus Gesund.
(Künstler aus Sittlichkeit.)
(Der vollständige, und der vollk[ommene] Künstler überhaupt ist von selbst sittlich –
so auch der vollständige und vollk[ommene] Mensch überhaupt.)
259. Paed[agogik].
Alles was dem sich bildenden Menschen noch schwer dünckt, da sollt er nach gerade
seine Kräfte daran versuchen, um es heben, und mit großer Leichtigkeit – und Geschicklichkeit
heben und bewegen zu können. Dadurch gewinnt er es lieb. Was einem Mühe kostet, das hat man lieb.
260. Physik d[er] geistigen Thätigk[eit].
Moralität des Glaubens überhaupt. Er beruht auf Annahme der Harmonie. Aller Glauben geht
von moralischen Glauben aus.
(S. 45-46)
[Nr. 241-250]
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[Nr. 261-270]
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