91. Polit[ik].
Constitution ist Constructionsformel einer Nation, eines Staats.
92. Enc[yclopaedistik].
Die Grammatik und bes[onders] ein Theil von ihr, das Abcbuch einer best[immten] Sprache ist eine bes[ondere]
Elementarwissenschaft –
Die allg[emeine] Grammatik nebst dem allg[emeinen] Abcbuche ist schon eine höhere Elementarwissenschaft
– aber doch noch eine Anwendung auf Sprache.
Die höchste Elementarwissenschaft ist diejenige, die schlechterdings kein bestimmtes Obj[ect] –
sondern ein reines N. behandelt. So auch mit der Kunst. Das Machen mit Händen ist auch schon ein
specielles, angewandtes Machen. Das N Machen mit dem N Organ ist der Gegenst[and] dieser allg[emeinen]
Kunstlehre und Kunst. (Vielleicht nichts anders, als ächte Philosophie – als Bildungslehre und
Bildungskunst und Erweckungsmittel des Genies überhaupt.)
93. Artistik.
HandwercksFertigkeiten (Handwercker) dirigirt der Künstler. Er concentrirt durch eine
höhere Einheit verschiedne Handwercke, durch welche höhere Concentration sie selbst eine höhere
Bedeutung erhalten.
Der höhere Künstler componirt aus den Einheiten der niederern Künstler eine Variationsreihe höherer
Einheiten und so fort.
94. Phys[ik].
Sollte das Organ schon eine höhere Einheit von Stoffen und Bewegungen seyn? ein componirt wircksamer und
veränderlicher Stoff?
95. Enc[yclopaedistik].
Wo Eine Kunst und Wissenschaft nicht weiter kann, beschränckt ist, da fängt die Andre an und so fort.
(Anw[endung] dieser Bem[erkung] auf d[ie] sog[enannten] Elemente des Organikers).
96. Mineral[ogie].
Steine in Potenzen – specifisch verschiedne Fossilien – dem Grad nach verschiedne Steine. Wenn man
einen philosophischen Stein hat, so hat man auch wohl einen mathematischen und artistischen Stein? etc.
97. Gesch[ichts]Lehre.
Was ist eigentlich Alt? Was Jung?
Jung – wo die Zukunft vorwaltet.
Alt – wo die Vergangenheit die Übermacht hat.
Jung und alt – polare Praedicte der historischen Substanz. (Die Accidenzen sind immer polarisch.)
Kein Alterthum, ohne Jugendthum – und umgek[ehrt].
Alt entspricht dem Starren.
Jung – – – dem Flüssigen.
Das Alte ist das Gebildete – plastisch.
Das Junge – – – das Bewegliche – Gemeinsame.
Wenn sich Historien berühren, so werden beyde polarisch. Das Karacterisirende lößt sich in jedem.
(nach Wernerscher Farbenterminologie) Hier wird das Alterthum der karacterisirende
Bestandtheil – dort das Jugendthum.
/Anwendung dieser lezten neuen Ansicht der Polaritaet auf die übrigen Polaritaeten./
Physik der Historie. /Physik des Raums./
98. Enc[yclopaedistik].
Analogische Analysis (Analysis – Kunst aus bekannten das Unbekannte zu finden) Analogische Gleichungen –
und Aufgaben.
99. Gesch[ichts]Lehre.
Die Geschichte der Menschheit steht mit der Masse der individuellen Geschichten in Polaritaet.
Die (neuere) Gesch[ichte] hat das Alterthum am Ende – die (ältere) Geschichte am Anfang – et sic porro.
100. Dito.
Über den gegenwärtigen Moment – oder den immerwährenden Erstarrungspro[ce]ß d[er] irrdischen Zeit – Sie hat
eine sonderbare Lebensflamme. Die Zeit macht auch alles, wie sie auch alles zerstört – bindet
– trennt.
Natur der Erinnerung – Seelenflamme – besondres Leben der Seele – innre Lebensweise – der
Erstarrungsproceß.
Dies rührt von der Berührung einer 2ten Welt – eines 2ten Lebens her – wo alles entgegengesezt ist.
Wir springen, wie ein electrischer Funken, in die Andre Welt hinüber etc. Zunahme der Capacitaet.
Tod ist Verwandlung – Verdrängung des Individualprincips – das nun eine neue haltbarere,
fähigere Verbindung eingeht.
(S. 17-19)
[Nr. 81-90]
|
[Nr. 101-110]
|
|