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Aquarium > Wirkungsgeschichte im 19. Jahrhundert > Thomas Carlyle: Novalis (1829) > Vorbemerkung [zur deutschen Ausgabe]


[August Kretzschmar:] Vorbemerkung. In: Thomas Carlyle's ausgewählte Schriften. Deutsch von A. Kretzschmar. Zweiter Band. Voltaire. – Diderot. – Novalis. – Charakteristiken. Leipzig: Otto Wigand 1855. S. V-VI.

[Seite V:]

Vorbemerkung

zum zweiten Bande.


Indem wir den deutschen Freunden Carlyle's hiermit den zweiten Band seiner ausgewählten Schriften übergeben, bemerken wir, daß wir eben so wie in dem ersten Bande bei Goethe und Schiller, so auch hier bei Novalis von den im Original eingeschalteten Bruchstücken aus diesen Autoren nur die kürzeren mitgetheilt haben, welche Gegenstand spezieller Besprechung sind, nicht aber die mitunter ziemlich umfänglichen, welche Carlyle blos übertragen hat, um seinen englischen Lesern eine Idee von der Ausdrucks- und Darstellungsweise des betreffenden Autors zu geben. Wir werden nach diesem Grundsatze auch bei den in den folgenden Bänden enthaltenen Kritiken über deutsche Schriftsteller verfahren, um einerseits bei kürzeren Stellen dem Leser das eigene zeitraubende Suchen und Nachschlagen zu ersparen, andererseits aber das Volumen des Buchs nicht durch Einschaltung langer Fragmente, die dem Leser ohnedies zur Hand sind oder von ihm leicht aufgefunden werden können, unnöthig anzuschwellen und nebenbei auf diese Weise Eulen nach Athen zu tragen.

Von unserer ursprünglichen Absicht, hier und da, wo es uns nöthig und angemessen erscheinen würde, den Text mit erläuternden Anmerkungen zu versehen, sind wir wieder zurückgekommen, weil wir die Ueberzeugung gewannen, daß ein solches Verfahren für den Totaleindruck nachtheilig oder

[Seite VI:]

doch wenigstens störend sein würde. Carlyle verlangt nicht blos gebildete, sondern auch denkende Leser, und diese werden da, wo ihr Urtheil vom deutschen oder auch individuellen Standpunkte aus nicht mit dem seinen zusammengeht und nicht zusammengehen kann, keiner weitern Fingerzeige bedürfen.

Der vorliegende Band enthält »Voltaire«, »Diderot«, »Novalis« und »Charakteristiken«, und wenn der Leser in den drei ersten Abhandlungen, namentlich der pragmatischen Behandlungsweise des Stoffs seine Anerkennung nicht versagen wird, so wird er auch nicht umhin können, in den »Charakteristiken« den tiefen Denker und seine erhabene Weltanschauung zu bewundern.

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[I.]


 


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Letzte Änderung am 04.12.2004.
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