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14.
Sofisten sind Leute, die aufmercksam auf die Schwächen der Philosophen und Kunstfehler,
dieselben zu ihrem Vortheil oder überhaupt zu gewissen unphilosophischen, unwürdigen Zwecken
zu benutzen suchen – oft die Philosophie selber. Diese haben also eigentlich nichts mit der
Philosophie zu thun. Sind sie aus Grundsatz unphilosophisch – so sind sie, als Feinde der
Phil[osophie] zu betrachten, und wie Feinde zu behandeln. Die gefährlichste Klasse derselben
sind die Skeptiker aus reinen Haß der Philosophie. Die übrigen Skeptiker sind zum
Theil sehr achtungswerth. Sie sind die Vorläufer der dritten Periode. Sie haben ächt
philosophische Unterscheidungsgabe – und es fehlt ihnen nur an geistiger Potenz. Sie haben
die gehörige Capacität – aber nicht die selbstincitirende Kraft. Sie fühlen das Unzulängliche
der bisherigen Systeme – Keins vivificirt sie
ganz. Sie haben ächten Geschmack – aber es mangelt die nöthige Energie der produktiven
Imagination. Sie müssen polemisch seyn. Alle Eklectiker sind Skeptiker im Grunde – Je mehr
sie umfassen, desto skeptischer – diese leztere Bemerkung wird durch die Thatsache bestätigt
– daß die größesten und besten zeitherigen Gelehrten am Ende ihres Lebens am wenigsten zu
wissen bekannten.
(HKA II, 526)
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Letzte Änderung am 01.03.2004.
© 1997-2006 f.f., l.m.
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