39.
Ein wahrhafter Fürst ist der Künstler der
Künstler; das ist, der Direktor der
Künstler. Jeder Mensch sollte Künstler
sein. Alles kann zur schönen Kunst werden.
Der Stoff des Fürsten sind die Künstler;
sein Wille ist sein Meißel: er erzieht,
stellt und weist die Künstler an, weil nur
er das Bild im ganzen aus dem rechten
Standpunkte übersieht, weil ihm nur die
große Idee, die durch vereinigte Kräfte
und Ideen dargestellt, exekutiert werden
soll, vollkommen gegenwärtig ist. Der
Regent führt ein unendlich mannigfaches
Schauspiel auf, wo Bühne und Parterre,
Schauspieler und Zuschauer eins sind, und
er selbst Poet, Direktor und Held des
Stücks zugleich ist. Wie entzückend, wenn
wie bei dem König, die Direktrice zugleich
die Geliebte des Helden, die Heldin des
Stücks ist, wenn man selbst die Muse in
ihr erblickt, die den Poeten mit heiliger
Glut erfüllt, und zu sanften, himmlischen
Weisen sein Saitenspiel stimmt.
(RUB 8030, S. 57 f.)
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