Armenmitleid
Sag an, mein Mund, warum gab dir zum Sange
Gott Dichtergeist und süßen Wohlklang zu,
Ja wahrlich auch, daß du im hohen Drange
Den Reichen riefst aus träger, stumpfer Ruh.
Denn kann nicht Sang vom Herzen himmlisch rühren,
Hat er nicht oft vom Lasterschlaf erweckt;
Kann er die Herzen nicht am Leitband führen,
Wenn er sie aus der Dumpfheit aufgeschreckt.
Wohlauf; hört mich ihr schwelgerischen Reichen,
Hört mich doch mehr noch euren innren Ruf,
Schaut um euch her, seht Arme hülflos schleichen,
Und fühlt, daß euch ein Vater nur erschuf.
(RUB 7991, S. 16)
An He[rrn A.W.] Schlegel
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An Friedrich II.
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