111. Mathem[atik].
Allg[emeiner] Begriff der Multiplication – nicht blos der Mathematischen – so der Diversion, Addition etc.
Vorzüglich interressant ist diese philosophische Betrachtung der bisher blos mathematischen Begriffe und
Operationen – bey den Potenzen, Wurzeln, Differentialen, Integralen, Reihen – Curven – und
Directen – Functionen. Der Binomialsatz dürfte noch eine weit höhere Bedeutung – eine viel
interressantere Anwendung in der Physik – in Betr[eff] der Polaritaeten etc. erhalten.
3fache Polaritaeten – Infinitinomische Polaritaeten. Nicht blos Binomism –
sondern auch Infinitinomism.
Ich verstehe eine Größe, wenn ich in ihrer Aequation auf der andern Seite eine Function der
Gegengröße habe.
Eine Haupt Antithese der Mathematik ist, Bekannte und Unbekannte Größen.
(+ und –. Groß – Klein. Theil – Ganzes.)
Entw[eder] such ich nun die Unbekannten Größen mit Functionen der Bekannten zu gleichen,
oder umgek[ehrt] – Zur leztern RechnungsArt gehört der Infinitesimalcalcül.
112. <Hindenburg über das Infinitinomium.>
113. Cosmologie.
Unsre Welt ist das was sie ist, als Glied des Universalweltsystems. Ihre Veränderungen werden mit
durch die Veränderungen des großen Systems bestimmt.
Je mannichfacher Etwas individualisirt ist – desto mannichfacher ist seine Berührung mit andern
Individuen – desto veränderlicher seine Grenze – und Nachbarschaft.
Ein unendlich caracterisirtes Individuum ist Glied eines Infinitinomiu[m]s – So unsre Welt – Sie gränzt
an unendliche Welten – und doch vielleicht nur an Eine. Die Welt im Ganzen hat auch nur Eine Welt
gegen sich über. Himmel und Erde. Entstehung der Kranckheit durch Berührung eines
stärkern Lebens. Analoge Gleichung der andern Welt – Theorie des Himmels.
114. Enc[yclopaedistik].
Numismatik. Selbst Heraldik. Krugs Encyclopaedie. Aelteste Physik. Modenlehre –
Kleidungslehre. Kochkunst. Meublementslehre. Adoratslehre. Farbenlehre. Akustik. (Universalisirung
der Handwercke.) Statistik – /Statistik des römischen Rechts/ (Die Geschichte kann eine Statistik
zum Zwecke haben – das Gegenwärtige ist dann das Resultat des langen historischen Experiments oder
Factums – oder nicht. Jenes pragmatische Geschichte – dies Geschichte an sich.
/Romantische Behandl[ung] der speciellen Geschichte./
115. Die seelige Hoffnung des Quintus
Quintus bin ich geblieben, geplackt und arm, wie die Landmaus,
Freudig sterb ich – gewiß, Tertius drüben zu seyn.
116. Relig[ions]Lehre.
Sonderbar, daß in so viel Religionen die Götter Liebhaber des Häßlichen zu seyn scheinen.
117. N[atur]L[ehre].
Je lebhafter das zu Fressende widersteht, desto lebhafter wird die Flamme des Genußmoments seyn.
Anwendung aufs Oxigène. /Nothzucht ist der stärkste Genuß./ Das Weib ist unser Oxigène –./
N[atur]L[ehre].
Sind alle Excremente befruchtende Potenzen, vid. d[en] Mist. Unterschied zwischen Thier und Pflanzendünger.
Menschenkeime gedeihen auch schneller und üppiger, wenn sie durch höhern Mist befruchtet werden.
Wie wir den Pflanzenboden düngen, so düngen uns die Pflanzen den Luftboden. Die Pflanzen sind Erdenkinder —
Wir Kinder des Aethers (Erde für Starr – Aether, für Flüssig) Die Lunge ist eigentlich unser Wurzelkern —
Wir leben, wenn wir Athmen und fangen unser Leben mit Athmen an.
(Kinder des Himmels freyten die Töchter der Erde.)
Wir fressen die Pflanze, und sie gedeihen in unserm Moder. Was uns das Fressen ist,
das ist den Pflanzen die Befruchtung. Empfangen ist das weibliche Genießen —
Verzehren das Männliche. (Ein Säufer ist einer liederlichen Frau zu vergleichen.)
Das Befruchten ist die Folge des Essens – es ist die umgek[ehrte] Operation – dem
Befruchten steht das Gebären, wie dem Essen, das Empfangen entgegen. /Der Mann
ist gewissermaaßen auch Weib, so wie das Weib Mann — entsteht etwa hieraus die verschiedne
Schamhaftigkeit?/
118. Relig[ions]Gesch[ichte].
Vorstellung der Gottheit, als eines Verzehrenden und befruchtenden Wesens.
[Jeanne Marie Bouvier de la Motte] Guyon. Nonnen. Bey Mönchen hat Onanie und
Paederastie daraus entstehn müssen.
119. N[atur]L[ehre].
Grade der Vegetabilitaet – Animalitaet – Mineralitaet.
120. N[atur]L[ehre].
Sind Natur und Kunst schlechthin nicht Krank – und entsteht Kranckheit – blos durch fehlerhafte Verbindungen
wie Mißgeburt etc. Abortus etc.
(S. 20-23)
[Nr. 101-110]
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[Nr. 121-130]
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