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Aquarium > Weißenfels > Veranstaltungen 2003 > Vortrag 27.08.


Viele Aufträge führen in die Saalestadt

Vortrag im Pavillon gut besucht – Kunstmalerin stellt Dichterporträts in Aquarelltechnik vor

Weißenfels/MZ/fi. »Wer in so einem kleinen Pavillon einen Vortrag besucht, kann nur ein Novalis-Verehrer sein.« So begann die Malerin Rosalinde Weber-Hohengrund aus Schwabach vor kurzem ihre Ausführungen zu den mitgebrachten Porträts des Dichters der deutschen Romantik, Friedrich von Hardenberg (Novalis).

Sie sprach vor einem großen Kreis von Interessenten über das Novalis-Antlitz, dessen Aussage im zeitgenössischen Porträt und stellte eigene Kunstwerke vor. Nach einer Anzahl von Aufträgen in der Nürnberger Region führten sie weitere Arbeiten nach Weißenfels, wo sie seit neun Jahren als Farbgestalterin für Architektur tätig ist und zur Zeit bei der Sanierung des »Bootshauses« mitwirkt.

Bernd Steudtner, Chef der Wohnungsbau Wohnungsverwaltung Weißenfels GmbH (WVW), berichtete von der ersten Begegnung der freischaffenden Künstlerin mit der Saalestadt und dass sie ihre Exkursion mit dem Skizzenblock auch zu Novalis führte. Zu dessen 200. Todestag schenkte sie dem Literaturkreis ein Aquarellporträt, das sich in der Gedenkstätte befindet. Nachdem die Malerin erkannt hatte »wie schön Weißenfels ist«, wandte sie sich immer wieder dem Thema Novalis zu und stellte in ihrem Vortrag fünf großformatige Porträts in Aquarelltechnik vor. Ihr Verzicht auf die kraftvolle Bergmannstracht bei Franz Gareis' Originalporträt und die Betonung der Farbe Blau lassen Novalis' Gesicht als Landschaft seiner gesamten Dichtung erkennen. Die Gestaltung von Augen, Mund, Nase und Kinn zeigt Charaktereigenschaften des Frühromantikers. Die Malerin erzeugt damit den Ausdruck von Freiheit, Glauben, Ehrfurcht, Staunen, Wissen und Demut in den einzelnen Bildern. Der Vortrag wurde mit Zitaten und einer Rezitation aus den »Hymnen an die Nacht« des Dichters untermalt.

In der Diskussion kam zum Vorschein, dass trotz aller Mutmaßungen das mit wissenschaftlichen Methoden untersuchte Originalporträt ursprünglich einen dem Leben zugewandten Novalis zeigt. Der Vortrag war ein weiterer gelungener Versuch, durch die Vorstellung von Gemälden eine Brücke zur Literatur zu schlagen.

Mitteldeutsche/Weißenfelser Zeitung, 3. September 2003



 


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Letzte Änderung am 11.10.2003.
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