Erlebnis auf Spuren der Braunkohle
Überfüllte Gedenkstätte - Gäste lernen anderen Novalis kennen
In der neuen Ausstellung erfährt der Besucher, wie sich Novalis als Bergmann und Geologe mit der Gewinnung, der Verarbeitung und der wirtschaftlichen Nutzung der Braunkohle beschäftigt hat. Die Erarbeitung der Exposition habe Freizeit gekostet, aber viel Spaß gemacht, sagte Prof. Max Linke (links) zur Eröffnung der Schau. (Foto: MZ)
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Weißenfels/MZ. Ein Stück uralte
Braunkohle, das Stück eines verkieselten
Baumstämmchens und etwas Dornstein übergab
am Dienstagabend Prof. Max Linke als
Vorstandsmitglied des Literaturkreises
Novalis an den Weißenfelser
Oberbürgermeister Manfred Rauner in der
überfüllten Gedenkstätte im Wohn- und
Sterbehaus des Dichters. Anlass war die
Eröffnung der Ausstellung "Friedrich von
Hardenberg als Geologe und Bergmann" zum
202. Todestag Hardenbergs (1772-1801), der
sich Novalis nannte. Die Symbole sollen an
die Tätigkeit des Frühromantikers im
sächsischen Bergbau- und Salinenwesen
erinnern. Ihr verdankt die Nachwelt noch
heute die Kartierung der mitteldeutschen
Braunkohlelagerstätten.
Neun Monate hat der rührige
Vereinsvorstand um seine Vorsitzende
Eleonore Sent benötigt, um ein Konzept für
die Exposition zu erarbeiten, gerahmte
Schautafeln mit kurzen Texten und Bildern
zu gestalten und Schaustücke
zusammenzutragen. "Wir haben
deutschlandweit von A wie Aschaffenburg
bis Z wie Zeitz Bibliotheken, Archive und
Museen angeschrieben", berichtet
Landschaftsplaner Max Linke, der als
Vorstandsmitglied studierter Geograf und
Geologe ist. Der Verein erhielt Leihgaben,
die aus den Universitätsbibliotheken Halle
und Jena sowie von der Bergakademie
Freiberg stammen, wo Novalis studierte.
Auch auf diese Zeit wird in der Schau
eingegangen. So dürften Besucher einen
ganz anderen Novalis erleben. Einen, der
als Berg- und Salinenassessor von
Weißenfels bis Dürrenberg, Kösen und
Artern wirkte.
Bärbel Schmuck, Mitteldeutsche/Weißenfelser Zeitung, 26. März 2003
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