»Vergiß mein nicht wenn lokre kühle Erde
Dieß Herz einst deckt das zärtlich für dich schlug«
(Novalis 1794)
Dieses frühe Gedicht Friedrich von Hardenbergs
(Novalis) programmatisch verstehend, hatte der
Literaturkreis Novalis Weißenfels am 2. Mai 1997
zunächst zu einer Gedenkveranstaltung auf die
»lokre kühle Erde« des früheren
Stadtfriedhofs und jetzigen Stadtparks geladen, um
an der auf der Familiengrabstätte der Hardenbergs
befindlichen Porträtbüste diese bedeutende
Persönlichkeit der deutschen Kultur- und
Geistesgeschichte sowie der Stadt Weißenfels nicht
»zu vergessen«, sondern ihn anläßlich
seines 225. Geburtstages zu würdigen. Neben
gedenkenden Worten durch den Landrat, Herrn Dr. J.
Kreis, und den stellvertretenden Vorsitzenden des
Vereins, Herrn OMuR Bach, wurden Blumengebinde
durch Repräsentanten von Stadt und Landkreis sowie
dem Literaturkreis niedergelegt.
Heiner Iseler bei seiner Festrede
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Rezitationen und Bläsermusik rundeten den
ersten Teil dieser festlichen Veranstaltung,
an der etwa 80 Personen teilnahmen, ab.
Die Fortsetzung erfolgte dann in erweitertem
Rahmen im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes
der Saalestadt, wo im Mittelpunkt der
Festvortrag des Europaabgeordneten und
Vereinsmitgliedes Herrn Ulrich Stockmann
(Naumburg) stand, der zum Thema
»Novalis heute« referierte und
dabei vielfältige Parallelen und aktuelle
Bezüge zur Gegenwart herausarbeitete, so
daß »der tote Dichter heute noch ein
lebender ist, aber nicht nur für die
sonntägliche innere Einkehr«. Weitere
Festansprachen hielten der Vereinsvorsitzende,
Herr Amtsgerichtsdirektor Iseler, der
insbesondere den zahlreichen Sponsoren
dieser Festveranstaltung danken konnte,
und Frau Oberbürgermeisterin Bevier, die
auch dem Literaturkreis für seine
hervorragende Arbeit dankte. Ferner wurden
die Preisträger des durch Stadt, Landkreis
und Verein gemeinsam unter dem Thema
»Novalis heute ein fiktives
Gespräch mit Friedrich von Hardenberg«
initiierten Literaturwettbewerbs ausgezeichnet.
Auch daran beteiligten sich Vereinsmitglieder.
Das festliche Zeremoniell wurde abgerundet
durch Rezitationen aus dem Werk des
Geehrten, Musikstücken der Zeit sowie
szenischen Tanzeinlagen.
Ingo Bach, Mitteilungsblatt Nr. 19 der ALG
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