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30.
Humor ist eine willkürlich angenommene
Manier. Das Willkürliche ist das Pikante
daran – Humor ist Resultat einer
freien Vermischung des Bedingten und
Unbedingten. Durch Humor wird das
eigentümlich Bedingte allgemein
interessant – und erhält objektiven
Wert. Wo Phantasie und Urteilskraft sich
berühren entsteht Witz – wo sich
Vernunft und Willkür paaren – Humor.
Persiflage gehört zum Humor, ist aber um
einen Grad geringer – Sie ist nicht
mehr rein artistisch – <und viel
beschränkter. In heitern Seelen gibts
keinen Witz. Witz zeigt ein gestörtes
Gleichgewicht an – Er ist die Folge
der Störung, und zugleich das Mittel der
Herstellung. Den stärksten Witz hat die
Leidenschaft. Echt geselliger Witz ist
ohne Knall. Es gibt eine Art desselben,
die nur magisches Farbenspiel in höhern
Sphären ist. Der Zustand der Auflösung
aller Verhältnisse – die
Verzweiflung, oder das geistige Sterben
– ist am fürchterlichsten witzig.
Das Unbedeutende, Gemeine, Rohe, Häßliche,
Ungesittete wird durch Witz allein,
gesellschaftsfähig. Es ist gleichsam nur
um des Witzes willen – Seine
Zweckbestimmung ist der Witz.>
(RUB 8030, S. 12)
29.
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Letzte Änderung am 21.10.1999.
© 1997-2006 f.f., l.m.
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