Eleonore Sent (Herausgeberin): Bergbau und Dichtung. Friedrich von Hardenberg (Novalis) zum 200. Todestag. Weimar und Jena: Hain Verlag 2003. S. 7-14.
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Eleonore Sent
Editorial
Der vorliegende dritte Band der »Weißenfelser Kulturtraditionen« enthält Beiträge eines Colloquiums aus Anlaß des 200. Todestages Friedrich von Hardenbergs, das der Literaturkreis NOVALIS e. V. am 22. und 23. März 2001 in Weißenfels veranstaltet hat.
Den Tagungsbeiträgen vorangestellt ist die Festansprache Hermann Kurzkes zu Novalis' Todestag am 25. März, in der er mit Novalis' ›Europa-Rede‹
[1]
nach dem Nutzen der Religion nach der Aufklärung fragte und Hardenbergs ›freien Gebrauch des Glaubens‹
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empfahl – gegen die »Gespenster«
[3],
Wahngebilde aller Art, heute vor allem den Konsum und die allgegenwärtigen Medien.
Der thematische Schwerpunkt des interdisziplinären Colloquiums, das Germanisten, Naturwissenschaftler, Historiker, Fachleute aus dem Montanwesen und der Baudenkmalpflege zusammenführte, war Hardenbergs berufliche Ausbildung und seine Tätigkeit als Bergbauingenieur, Geologe und kursächsischer Salinenbeamter, die in enger Wechselwirkung steht mit seinem literarischen und philosophischen Werk. Alle wichtigen literarischen Texte Hardenbergs sind in knapp drei Jahren zwischen 1798 und 1800 entstanden, in einer Zeit stärkster beruflicher Anspannung: Abschluß seines Studiums an der Bergakademie Freiberg (Mai 1799), danach Tätigkeit als Salinenakzessist und -assessor in Weißenfels, Teilnahme an der geognostischen Landesuntersuchung Sachsens (Juni 1800), erfolgreiche Bewerbung um die frei gewordene Amtshauptmannstelle im Thüringischen Kreise (April bzw. August/September 1800), die er neben seinen Pflichten als Salinenassessor wahrnehmen will. In der Physiognomie der Frühromantik sind es diese Züge seines naturwissenschaftlichen Interesses, verbunden mit der praktischen Anwendung naturwissenschaftlicher Kenntnisse auf den Salinen, die das Werk aus dem der Zeitgenossen herausheben.
Für die Tagung in Weißenfels war damit ein Thema gewählt worden, das zum einen von der Novalis-Forschung lange Zeit vernachlässigt worden ist und auch behindert wurde durch eine für Jahrzehnte unterbrochene Überlieferung eines Großteils der Handschriften aus der Berufstätigkeit Hardenbergs, zum anderen einen noch immer erfahrbaren Bezug auf die Region hat mit dem östlich von Weißenfels landschaftlich prägenden Braunkohlentagebau, der rekultivierten und renaturalisierten Bergbaufolgelandschaft sowie den balneologisch genutzten einstigen kursächsischen Salzwerken in Kösen und Dürrenberg.
Nach Richard Samuel
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hatte in der Germanistik zuerst Gerhard Schulz Friedrich von Hardenberg als einen auf einer der besten technischen Hochschulen seiner Zeit, der Bergakademie Freiberg, ausgebildeten, praktischen, vielfältig tätigen und tüchtigen Salinenbeamten ernst genommen und dies in die Interpretation des literarischen und philosophischen Werks einbezogen.
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Er war darum an der zentralen Fragestellung des Weißenfelser Colloquiums außerordentlich interessiert und hatte unsere Einladung gern angenommen. Der großen Anstrengung wegen mußte er jedoch auf die Teilnahme verzichten, er sei »ein Gefangener der Entfernung zwischen Europa und Australien« – wie er mir im Januar 2000 schrieb.
Herbert Uerlings eröffnete dann das Colloquium mit einem Vortrag zum »Heinrich von Ofterdingen«, in dem er die Komplexität der zentralen Fragestellung nach dem Verhältnis von Bergbau und Dichtung deutlich machte. Am Beispiel des fünften Kapitels des »Ofterdingen« untersuchte er die Bedeutung des Bergbaus für die Ausbildung der frühromantischen Utopie einer Zusammenführung des Getrennten. Diese weit über motiv- und stoffgeschichtliche Aspekte hinausweisende Bedeutung für Novalis' nachgelassenen Roman wies er auf zwei Ebenen nach, einer strukturellen – hier begründen Enzyklopädie und Universalpoesie poetische Verfahrensweisen wie Reihenbildung und Überlagerung verschiedener Diskurse zum Zweck der Erzeugung von Ideeninterferenzen – und einer thematischen, der Einheit von Geist und Natur, der poetologischen Auffassung von Dichtung als »Gemütherregungskunst«
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der Verbindung von Arbeit und Liebe. All das ergibt sich bei Novalis nur, weil er auch den Bergbau immer »von einem höheren Standpunkte« aus betrachtet.
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Der Beitrag von Gabriele Rommel zum sächsischen Salinenwesen aus Novalis' Sicht, für den sie bislang unbekannte Texte aus den sog. »Salinenschriften« Hardenbergs einbeziehen konnte, die von ihr in der historisch-kritischen Ausgabe, in den noch ausstehenden Teilbänden 6.3 und 6.4, ediert werden,
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stand für die Drucklegung des Colloquiumbandes leider nicht zur Verfügung. Ihr Vortrag wollte einen Eindruck davon vermitteln, wie sich Novalis als junger Intellektueller, ausgebildet von führenden Gelehrten und Reformdenkern, in das nach wie vor feudal administrierte Salinenwesen einordnete, inwieweit er mit eigenem Bemühen reformerisch zu wirken bestrebt war, welche Sicht die Dokumente aus der Berufstätigkeit auf das Verhältnis von Poesie und Alltagswirklichkeit eröffnen.
Aus dem Blick des Naturwissenschaftlers bzw. des Architektur- und Technikhistorikers stellten Hans-Henning Walter und Hermann Wirth das sächsische Hütten- und Salinenwesen des 18. Jahrhunderts dar. Auf die Entwicklungen im Hütten- und Salinenwesen nahm die Freiberger Bergakademie großen Einfluß. Sie verkörperte einen ganz neuen Typus von Hohen Schulen, die theoretisches Wissen und praktische Anwendung eng aufeinander bezogen. Für Novalis eröffneten sich damit während des Freiberger Studiums eine Vielzahl von Möglichkeiten, Wissenschaft, Poesie und praktisches Leben miteinander zu verbinden. Hermann Wirth beschrieb Phänomene des ›salinistischen Umfelds‹, die Novalis vorfand, als er seine Tätigkeit in der Weißenfelser Salinendirektion aufnahm. Als Beispiele architektonischer Romantik können hier die neuen Gerüstarchitekturen der Gradiersalinen gelten, verglichen mit sakralen Monumentalbauten sind sie ›Kathedralen des Salinenwesens‹. Anders, als mit dem klar strukturierten Salzkristall symbolisiert, befand sich das Salzwesen insgesamt jedoch in einer permanenten Krise: Die witterungsanfälligen Wind- und Wassertriebanlagen waren zu ersetzen, das Holz durch andere Brennstoffe zu substituieren, die Effektivität der Gradiertechnik war zu steigern. Mit allen diesen Herausforderungen war auch der Salinenbeamte Novalis befaßt: Er erkundete neue Lagerstätten fossiler Brennstoffe, schlug bewegliche Gradierwände zur Verbesserung der Gradiertechnik vor, wies auch hin auf den gesundheitsfördernden Aufenthalt in den Salinen und nahm damit deren Fortexistenz als Freilichtinhalatorien vorweg.
Im Zusammenhang mit dem weltweit propagierten Konzept der Nachhaltigkeit sind sozial- und wissenschaftsgeschichtliche Studien entstanden zu den ›Netzwerken des Wissens‹, in denen schon im 18. Jahrhundert die Idee eines ›nachhaltigen‹ Umgangs mit den Ressourcen der Natur und der Ökologiebegriff entfaltet wurden. Der Germanist und Publizist Ulrich Grober fragte nach den Verbindungen zu Novalis. Mit Bezug etwa auf das 13. »Blüthenstaub«-Fragment – »Die Natur ist Feindin ewiger Besitzungen. [...] Allen Geschlechtern gehört die Erde; jeder hat Anspruch auf alles.«
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– suchte er nach Schnittstellen, wo das streng rationalistische, auf Geometrie und Vermessungswesen basierende forstliche Nachhaltigkeitsdenken im 18. Jahrhundert mit öko-zentrischen Weltbildern (Erde als ›lebendiger Organismus‹, ›Haushalt der Natur‹) in Berührung kam. Die ganzheitlich-ökologische Auffassung von Natur ist als eine der wichtigsten Leistungen der Weimarer Klassik und der Frühromantik zu werten, als deren Beitrag zur Lösung einer heute akuten Krise.
Analog zur Bedeutung des Bergbaus für Novalis' Theorie und Dichtung umgreifendes Enzyklopädie-Projekt läßt sich auch bei Goethe das Thema des Bergbaus nicht trennen von dessen umfassender Denkweise, nach der unterirdische Formationen bis in weltanschauliche Prinzipien hinaufreichen. Ebenso wie bei Novalis hat das Befremdliche der Goetheschen auf Einheit zielenden Doppelheit – Dichter und sachsen-weimarischer Staatsbeamter – postum, bei den sich ausfaltenden Wissenschaften, der noch schärferen Trennung von Geistes- und Naturwissenschaften, zugenommen. Volkmar Hansen stellte diesen Zusammenhang im Werk Goethes an der von diesem maßgeblich betreuten Wiederbelebung des Ilmenauer Bergbaus dar. Die Unternehmung scheiterte letztlich an der geringen Erzhaltigkeit des Flözes; Goethe hatte sich jedoch durch die praktischen Erfahrungen in Ilmenau eine Anschauung der Natur erworben, die prägend wurde für seine Persönlichkeit und das dichterische Werk.
Mit Andreas Ohse und Klaus-Dieter Bilkenroth gaben zwei Ingenieure und Praktiker des mitteldeutschen Braunkohlenbergbaus eine Darstellung seiner Geschichte, die mit Novalis eng verbunden ist, da das Auffinden von Braunkohlenlagern und deren Nutzbarmachung – für das Salzsieden – zu seinen wichtigsten Aufgaben als Salinenassessor gehörte.
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Andeas Ohse umriß die Entwicklung bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, Klaus-Dieter Bilkenroth spannte den Bogen bis zur Gegenwart: die stürmische Entwicklung der Kohleförderung mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert, die Einführung der Großraumförderung in den 1920er Jahren, Demontage und Wiederaufbau der Tagebaue nach 1945, die Zukunft der Braunkohle im Wettbewerb mit anderen Energieträgern, Visionen einer Bergbaufolgelandschaft – alles Aspekte, die jenseits von Novalis' Vorstellungskraft liegen mußten.
Die regionalgeschichtlichen Beiträge von Ingo Bach und Karl Büchsenschütz ergänzten den auf die Wechselwirkung von Beruf und Dichtung gerichteten Themenschwerpunkt. Anhand von zeitgenössischen Chroniken und Kirchenregistern veranschaulichte Ingo Bach das sozial-kulturelle Umfeld der Familie Hardenberg in Weißenfels. Im Ergebnis sei Weißenfels als wohl nur eine, wenn auch wichtige Lebensstation Hardenbergs anzusehen, vor allem familiär begründet durch das Elternhaus als »Schoos« der Familie, in den auch Novalis' Geschwister immer wieder zurückkehrten. Karl Büchsenschütz stellte, ausgehend von der besonderen Bildungstradition der Familie Hardenberg und deren Bindungen an die damalige Fürstenschule, die Geschichte Pfortas am Ende des 18. Jahrhunderts dar.
Auf Anregung von Hans-Peter Söder war das Programm des Weißenfelser Colloquiums erweitert worden um Beiträge zur Rezeption von Novalis und der deutschen Romantik in Nordamerika. Damit sollte zusätzlich zum inhaltlichen Schwerpunkt des Colloquiums ein Blick darauf eröffnet werden, was derzeit in den Vereinigten Staaten, traditionell stark geprägt von europäischen geistesgeschichtlichen Traditionen, die Aktualität Hardenbergs und der Romantik begründet oder begründen kann.
Géza von Molnár begann mit einem sehr persönlichen, biographischen Rückblick auf seine Beweggründe, sich mit deutscher Literatur zu beschäftigen. Seine Lehrjahre in Leipzig, als Kind einer ungarischen und deutsch-jüdischen Familie, habe er im Zeichen von Novalis und anderer Dichter, die als Wahrzeichen deutscher Kultur galten, zugebracht. Seine zweiten Lehrjahre in Stanford waren dann von Novalis' »Fichte-Studien« geleitet. Den von Fichte vorgezeichneten Weg nach Innen interpretiert Novalis dort als ein »ursprüngliches Schema«
[11],
durch das die eigentliche Bezugnahme zwischen Innen und Außen dargestellt werden kann. Von Molnár machte die Struktur, den Zeichencharakter dieses Schemas an den beiden nachgelassenen Romanen sichtbar, an den »Lehrlingen zu Sais« und dem »Ofterdingen«. Seinen beeindruckenden Weißenfelser Vortrag widmete er Hans-Joachim Mähl, der ihm einst für seine Dissertation zu den »Fichte-Studien« die Druckfahnen der für die historisch-kritische Ausgabe neu geordneten Handschriften zur Verfügung gestellt hatte. Géza von Molnár starb wenige Monate nach der Begegnung in Weißenfels am 27. Juli 2001; dieser Tagungsband mag in Dankbarkeit an ihn erinnern.
Als Germanist und Komparatist fragte Todd Kontje nach der Rolle der Literatur für die Entwicklung von nationalen Identitäten. In diesem Zusammenhang untersuchte er die Schriften Friedrich von Hardenbergs: Wie verstand Novalis die Beziehungen zwischen Deutschland und Europa? Welche Rolle spielte der Orient in seinem Verständnis von Deutschlands nationaler Identität? Gibt es einen deutschen Orientalismus, und wo befindet sich Hardenberg in der Geschichte seines Diskurses? Sowohl Novalis als auch August Wilhelm Schlegel und der junge Adam Müller vertraten einen großen deutsch-europäisch-orientalischen Kosmopolitismus. Erst im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wurde die deutsche Einstellung zur ›Alten Welt‹ des Orients von einem häßlichen Nationalismus beschlagnahmt. Keinesfalls sind Novalis und die frühen Romantiker als Vorläufer dieser Ideologeme zu sehen, sie fragen nach Deutschlands Rolle in einem nachrevolutionären Europa, aber sie schreiben vor dem großen Aufschwung des deutschen Nationalismus gegen Napoleon, ihre Texte sind geprägt von Weltbürgertum.
Wm. Arctander O'Brien befragte die Druckgeschichte der Manuskripte Hardenbergs zu dessen Lebzeiten nach den Zielen und Leistungen seines Schreibens und den oft entgegengesetzten Zielen der Herausgeber (vor allem der Brüder Schlegel und postum Ludwig Tiecks), um Grenzen Hardenbergs, der deutschen Romantik sowie auch Grenzen innerhalb des Frühromantiker-Kreises sichtbar zu machen. Die ganz offensichtlich nicht sehr ›erfolgreiche‹ Druckgeschichte zu Lebzeiten – die einzige größere abgeschlossene, 1800 im »Athenäum« veröffentlichte Dichtung sind die »Hymnen an die Nacht« – indiziere eine Krise der Repräsentation: ästhetisch, philosophisch, religiös und politisch. Hardenberg lebte und schrieb vor und am Beginn einer besonders zerrissenen geschichtlichen Phase. Auch unter diesem Aspekt sollten sein Schreiben als »Nebensache«
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und seine Leistung und seine ›Verfehlung‹ neu und anders gelesen werden.
Am Schluß der Tagung stand Hans-Peter Söders eigener Beitrag, der ideengeschichtlich ausgerichtet war und darstellte, wie die Romantik in Nordamerika in den kulturgeschichtlichen Diskursen der Nachmoderne fortlebt und dort in den Ansätzen der »Cultural Studies« eine zentrale Rolle einnimmt. Eine sich selbst herausfordernde Erklärungsbedürftigkeit kennzeichne sowohl die Romantik als auch die Postmoderne und mache die Aktualität der romantischen Fragestellung aus. Im Gegensatz zu den USA und auch Frankreich, wo die »maître penseurs« die Romantik popularisierten und in den offenen Raum der Gesellschaft holten, werde im akademischen Deutschland der Zugang zur romantischen Postmoderne durch die immer noch existierende Abgrenzung der Einzeldisziplinen behindert. Eine sich in Deutschland neu formierende Kulturwissenschaft müsse daher ihre Stellung und ihre Beziehungen zur Romantik und zur Nachmoderne erst noch definieren.
Zu danken ist all jenen, die zum Gelingen des Colloquiums und dem Zustandekommen des vorliegenden Tagungsbandes beigetragen haben, vor allen anderen den Referenten, die zum Teil lange Anreisen auf sich nahmen, um in Weißenfels den 200. Todestag Friedrich von Hardenbergs mit einem Colloquium zu ehren. Ohne die tätige Mithilfe von Mitgliedern des Literaturkreises NOVALIS bei der Vorbereitung und Organisation wäre das Colloquium nicht so angenehm und dem wissenschaftlichen Austausch förderlich verlaufen; nachdrücklich gedankt sei noch einmal Herrn Prof. Dr. Max Linke, der die Tagungsleitung übernahm. Die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e. V., Berlin, hat das Colloquium aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien erheblich gefördert, ebenso das Land Sachsen-Anhalt, Regierungspräsidium Halle, das im Jahr 2003 nochmals einen Druckkostenzuschuß gewährte, ohne den der Tagungsband nicht hätte herausgegeben werden können. Auch die Stadt Weißenfels hat das Colloquium sowie die anderen Gedenkveranstaltungen zum 200. Todestag Hardenbergs – darunter die Eröffnung der erweiterten Novalis-Gedenkstätte im restaurierten Wohn- und Sterbehaus – finanziell sehr gefördert, die Tagungsräume zur Verfügung gestellt und auch sonst geholfen bei der Organisation und Durchführung. Nicht zuletzt hat die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG) den Themenschwerpunkt des Colloquiums mit großem Interesse und vielfältigem Rat begleitet und eine Exkursion in den Braunkohlentagebau ermöglicht. Ihnen allen sei aufs herzlichste gedankt.
Anmerkungen
[1]
Hardenberg hat seine wohl am 13. oder 14. November 1799 im Jenaer Freundeskreis vorgetragenen ›Europa‹-Gedanken selbst als eine »öffentliche Rede« bezeichnet (Brief an Friedrich Schlegel vom 31. Januar 1800); erst 1826 wurden sie von Tieck unter dem vom Autor nicht verbürgten Titel »Die Christenheit oder Europa« veröffentlicht und sofort von politisch-restaurativen Bestrebungen in Dienst genommen.
[2]
Vgl. Allgemeines Brouillon Nr. 782. – In: Novalis. Schriften. Die Werke Friedrich von Hardenbergs. Begründet von Paul Kluckhohn und Richard Samuel. Hg. von Richard Samuel in Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Mähl und Gerhard Schulz. 3., rev. Auflage. Stuttgart, Bd. 1: 1977, Bd. 2: 1981, Bd. 3: 1983, Bd. 4: 2. Aufl. 1975, Bd. 5: 1988; hier: Bd. 3, S. 421.
[3]
Die Christenheit oder Europa. – In: Novalis. Schriften (wie Anm. 2), Bd. 3, S. 520.
[4]
Richard Samuel: Der berufliche Werdegang Friedrich von Hardenbergs. – In: Romantik-Forschungen, Halle 1929, S. 83-112.
[5]
Gerhard Schulz: Die Berufstätigkeit Friedrich von Hardenbergs (Novalis) und ihre Bedeutung für seine Dichtung und seine Gedankenwelt. Diss. Leipzig 1958. Teile der Dissertation dienten als Vorstufe zu seinem Aufsatz: Die Berufslaufbahn Friedrich von Hardenbergs (Novalis). – In: Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft VII (1963), S. 253-312; wiederabgedruckt in: Novalis. Beiträge zu Werk und Persönlichkeit Friedrich von Hardenbergs. Hg. von Gerhard Schulz. Darmstadt 1970 (Wege der Forschung, Bd. 248), S. 283-356.
[6]
Novalis. Schriften (wie Anm. 2), Bd. 3, S. 639.
[7]
Novalis an Just, Weißenfels, 29. März 1797. – In: Novalis. Schriften (wie Anm. 2), Bd. 4, S. 215.
[8]
Die von Ernst Heilborn 1901 erstmals geordneten und nicht ganz zutreffend »Salinenschriften« benannten Dokumente sind ein Konvolut von insgesamt 420 beschriebenen Manuskriptseiten mit Protokollen, Memoranden, Entwürfen und Notizen aus der Berufstätigkeit Hardenbergs 1798 bis 1800. Nach jahrzehntelangem kriegsbedingtem Verlust wurden sie 1983 als Teil der Novalis-Handschriften der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek Berlin von Hans-Joachim Mähl in der Jagiellonen-Bibliothek in Krakau wiederaufgefunden; bereits für Band 5 der historisch-kritischen Ausgabe wurde von Hans-Joachim Mähl ein kommentiertes Verzeichnis nach den Originalhandschriften erarbeitet und dort in Regestenform veröffentlicht.
[9]
Novalis. Schriften (wie Anm. 2), Bd. 2, S. 417.
[10]
Instruction für den Assessor bei der Local-Salinen-Direction Georg Philipp Friedrich von Hardenberg. – In: Novalis. Schriften (wie Anm. 2), Bd. 3, S. 806-808.
[11]
Novalis. Schriften (wie Anm. 2), Bd. 2, S. 109.
[12]
Novalis an Rahel Just, Freiberg, 5. Dezember 1798: »Die Schriftstellerei ist eine Nebensache – Sie beurteilen mich wohl billig nach der Hauptsache – dem praktischen Leben.« – In: Novalis. Schriften (wie Anm. 2), Bd. 4, S. 266.
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