Novalis-Kolloquium
Novalis-Ehrung in seiner Heimatstadt Weißenfels
Ein fünftägiges Festprogramm des Literaturkreises NOVALIS und der Stadt
war in seiner Heimatstadt Weißenfels dem bedeutenden Frühromantiker und
Montanwissenschaftler Friedrich von Hardenberg Novalis
gewidmet. Die Ehrung anlässlich seines 200. Todestages wurde am 21. März
mit der Wiedereröffnung der Gedenkstätte in seinem von der Stadt sanierten
Wohn- und Sterbehaus eingeleitet. Ein besonderes Highlight war dabei die
Kabinett-Ausstellung von Dichter- und Musikerportraits Fritz Schapers, der
auch die Novalisbüste auf dem Weißenfelser Grab-Denkmal geschaffen hat.
Seine Enkelin, die prominente Medienforscherin Elisabeth Noelle-Neumann,
hat dafür nicht nur den bei ihr verbliebenen Nachlass zur Verfügung gestellt,
sondern war selbst anwesend und hat in bewegenden Worten die Verbindung zu
Novalis hergestellt.
Am Donnerstag und Freitag fand im Kulturhaus ein zweitägiges Kolloquium zur
beruflichen Ausbildung und Tätigkeit Friedrich von Hardenbergs statt. Daran
haben nicht nur Wissenschaftler aus Deutschland, sondern auch aus den
Vereinigten Staaten teilgenommen. Am Samstag gab es mit sachkundiger Führung
eine Exkursion über die ehemalige Fürstenschule Schulpforta zum Gradierwerk
und zur Salinenausstellung in Bad Kösen sowie ins Zeitz-Weißenfelser
Braunkohlenrevier. Höhepunkt und krönender Abschluss war am 25. März, dem
Todestag von Novalis, eine Matinee in der Aula des Goethe-Gymnasiums sowie
eine anschließende Ehrung am Grab-Denkmal. Als Schirmherr der Novalis-Ehrungen
richtete Ministerpräsident Reinhard Höppner ein Grußwort an die Anwesenden.
Er rief dazu auf, die Erinnerung an Novalis nicht nur wachzuhalten, sondern
wie einen Schatz zu polieren.
Hermann Kurzke
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Im Anschluss an den Ministerpräsidenten ging Prof. Hermann Kurzke von der
Universität Mainz in einem viel beachteten Vortrag der Frage nach, ob das
Gedankengut des bedeutenden Frühromantikers heute noch aktuell ist. Auf
informative und fesselnde Weise stellte er einzelne Gedanken vor, ließ sie
dadurch lebendig werden und schlug immer auch den Bogen in die Gegenwart.
Dadurch versetzte er seine Zuhörer ständig aufs Neue in Erstaunen und
hinterließ bei ihnen den nachhaltigen Eindruck, dass uns Novalis auch 200
Jahre nach seinem Tod noch viel mehr zu sagen hat als oft angenommen wird.
Wir kommen gern der Bitte von Zuhörern und zahlreichen Interessenten nach und geben
im Folgenden Prof. Kurzkes Vortrag »Wo keine Götter sind, walten Gespenster.
Vom Nutzen der Religion nach der Aufklärung« geringfügig gekürzt wieder.
* * *
Allen Ernstes glaube ich, dass zu den aktuellsten Ideen des Novalis diejenigen über Religion zählen.
Ich gehe davon aus, dass Sie mehrheitlich ein recht distanziertes Verhältnis zu Religion und Kirche
haben. Das ist eine gute Voraussetzung, um die Gedanken der Frühromantik zu verstehen, denn die
öffentliche Debatte war damals, um 1800, ähnlich irreligiös und säkularisiert wie heute.
Dass die Auflösung der geistlichen Fürstentümer, die Aufhebung der Klöster und die Einziehung ihres
Besitzes ohne nennenswerten Widerstand erfolgte, dass jahrtausendalte religiöse Institutionen lautlos
in sich zusammensanken wie kürzlich die DDR, das zeigt, welch unglaubwürdigen Tiefstand das religiöse
Bewusstsein erreicht hatte. In Mainz war man in der Franzosenzeit so aufgeklärt, dass man den Dom
abreißen wollte.
Dieser Konkurs des religiösen Bewusstseins ist der Hintergrund, vor dem die Romantiker eine neue
Mythologie fordern. Der alte Glaube schien unrettbar verbraucht. Wozu Mythen, wozu Religion, nach
der Aufklärung, darüber möchte ich mit Ihnen und Novalis nachdenken, fast genau in der Mittagsstunde,
in der er vor zweihundert Jahren die Augen schloss. Drei kurze Kapitel.
I. Gespenster
Die Folgen der Erosion des Religiösen hat Novalis in seinem Essay »Die Christenheit«
oder »Europa« bereits prägnant formuliert. Glauben und Liebe, schreibt er, seien ersetzt
worden durch Wissen und Haben. Der Religionshass habe sich auf alle Gegenstände des Enthusiasmus
ausgedehnt, Fantasie und Gefühl, Sittlichkeit und Kunstliebe verketzert. Dieser Hass machte
schließlich, wie Novalis mit bewegten Worten klagt, »die unendliche schöpferische Musik des
Weltalls zum einförmigen Klappern einer ungeheuren Mühle, die vom Strom des Zufalls getrieben und
auf ihm schwimmend, eine Mühle an sich, ohne Baumeister und Müller und eigentlich ein ächtes
Perpetuum mobile, eine sich selbst mahlende Mühle sey«. Ein höheres Wesen war damit überflüssig.
Bisher ist die Hoffnung nicht aufgegangen, daß die Menschen ohne Religion glücklicher seien,
dass Emanzipation und Entmythologisierung ein aufgeklärtes Reich der Vernunft nach sich gezogen
hätten. Schade, spottete schon Novalis, »daß die Natur so wunderbar und unbegreiflich, so
poetisch und unendlich blieb, allen Bemühungen sie zu modernisieren zum Trotz«. Schade,
dass der Religionsschlaf nicht Freiheit erzeugt hat, sondern Fratzen, Alpträume und Wahngebilde
aller Art.
»Wo keine Götter sind, walten Gespenster« in diese Formel kleidet Novalis den
Sachverhalt. Sie scheint mir zutreffend auch für unsere Zeit.
Das Ergebnis von zwei bis drei Jahrhunderten Vernunftglauben war nicht eine aufgeklärte und vom
Sanftmutöl der Toleranz glänzende Gesellschaft. Die Hauptgespenster der Vergangenheit waren
Nationalismus und Kommunismus. Die Gespenster der Gegenwart sind der Konsum und gewisse Bereiche
der Medien. Zum Thema Konsum bemerkte Novalis mit hochfahrendem Idealismus:
»Der Beste unter den ehemaligen französischen Monarchen hatte sich vorgesetzt seine Unterthanen
so wohlhabend zu machen, daß jeder alle Sonntage ein Huhn mit Reiß auf seinen Tisch bringen könnte.
Würde nicht die Regierung aber vorzuziehen seyn, unter welcher der Bauer lieber ein Stück verschimmelt
Brod äße, als braten in einer andern, und Gott für das Glück herzlich dankte, in diesem lande geboren
zu seyn?«
Glück, auch bei verschimmeltem Brot, das gibt es, aber es hat seine Fragwürdigkeit, wir lassen das
einmal auf sch beruhen. Das zweite Gespenst, die Medien: Wie der Konsum kleistern auch gewisse
Programme das Sinnbedürfnis ständig mit Ersatzbefriedungen und träumerischen Betäubungen aller Art
zu. Nicht die Religion, sondern die Television ist das Opium des Volkes.
II. Vom Himmel
Trotz aller Forschung liegen der Ursprung des Universums und der Ursprung des Lebens immer noch in
undurchdringlichem Dunkel. Ein Urknall erklärt schließlich nicht viel, sondern verlagert nur die Frage
weiter zurück, was da eigentlich geknallt hat und was vorher war. Bis heute kann die Biochemie keine
Zeile zusammenbauen, die, vom Wissenschattler angehaucht, dann von selbst anfinge, sich zu teilen, zu
leben. Sie kann kein Samenkorn synthetisch erzeugen, keine simple Kastanie herstellen, aus der dann,
in die Erde gesteckt, ein Kastanienbaum wüchse. Die Wissenschaft kann Gene manipulieren, aber keine
Gene machen. Noch immer ist das Leben, ist die Welt ein unaufgeklärtes Wunder. So lange es noch
Unaufgeklärtes in der Welt gibt, so lange ist auch Bedarf für Religion.
Zwei Bastionen der Unaufgeklärtheit widerstehen der Aufklärung besonders hartnäckig: der Tod und die
Kontingenz, die Zufälligkeit unseres Lebens. Nichts bedarf so sehr der Deutung wie der Zufall. Der
Zu-Fall wird oft als Erklärung für das Unerklärliche herangezogen, aber er ist so unerklärlich wie
der Ein-Fall. Warum fällt mir etwas ein? Woher kommt das, was mir einfällt? Das Fremdwort Inspiration
zeigt den religiösen Ursprung des Einfalls: »Spira« ist der Atem Gottes, mit der er dem
Lehmkloß Adam das Leben einhauchte, In-Spiration also die Beatmung, die Beseelung, die Belebung, die
Einhauchung des heiligen Geistes. Wie der Einfall birgt, wie Novalis im »Blüthenstaub«
schreibt, auch der Zufall Offenbarungen, er ist gewissermaßen die Sprache Gottes.
Ebenso bedarf der Tod einer Deutung. Es hat große Rückwirkungen auf das Leben, wie man den Tod versteht.
Gibt es kein Leben nach dem Tod, dann muss aus dem Diesseits alles herausgequetscht werden, ein Maximum
an Genuss, Macht, Besitz, Erfüllung. Dementsprechend verschärft sich der Konkurrenzkampf, das Gerangel
um den besten Platz, während der Jenseitsgläubige viel gelassener bleiben kann. Ironisch blickt er auf
die, die sich da abstrampeln, denn er kennt etwas Besseres. Der Blick auf ein ewiges Leben ist nicht
finsterer Aberglaube, sondern verleiht Souveränität.
Wer sich einen Himmel vorstellen kann, ist von allem Irdischen weniger abhängig. Der Nutzen eines Himmels
besteht darin, dass er nach oben zieht. »Wie von selbst steigt der Mensch gen Himmel auf, wenn ihn
nichts mehr bindet«, sagt Novalis in seiner Rede über die Christenheit. Ein Himmel bedeutet eine nie
ermüdende Feder, die die Sehnsucht der Menschen nach oben spannt und sie von der niederdrückenden Angst
um sich selbst, die sonst die Wurzel aller Unmenschlichkeit ist, befreit. Der Himmel immunisiert gegen die
Welt, lässt ihre Wichtigtuerei verblassen.
Die barsche Ehrlichkeit, die die Unsterblichkeit niedermacht, ist achtbar, aber sie ist hilflos nach
ihrem leichten Sieg und weiß nicht weiter. Es gibt keinen Sieg des Intellekts über den Tod.
III. Arbeit am Mythos
Aber was machen, wenn der Mythos untergegangen ist? Man muss einen neuen schaffen, so die Antwort der
Frühromantiker. Man muss religiös produktiv werden. Religion muss gemacht und hervorgebracht werden.
Ein Glaube für Ungläubige muss entworfen werden. Unerschrocken und ohne falschen Respekt geht Novalis
mit den Heiligtümern des Christentums um. Ob nicht ein römischer Soldat Vater Jesu sein könne, erwägt
eine urfromme Notiz. Die Bibel, meint Novalis, müsse weitergeschrieben werden. »Sollte die Bibel
nicht noch im Wachsen begriffen sein?« Das protestantische Sola scriptura habe den viel reicheren
Geist des alten Christentums auf das eine Buch reduziert. Die biblische Lehre ist nach Ansicht des
Novalis nur »die symbolische Vorzeichnung einer allgemeinen, jeder Gestalt fähigen,
Weltreligion«, er sei daher geneigt, sich »einen eigenen Weg in die Urwelt zu bahnen«.
Er versteht das Glaubensorgan als ein aktiv schaffendes, nicht nur als passiv empfangendes Vermögen.
Er spricht vom freien Gebrauch des Glaubens und treibt seine Thesen auf die Spitze mit der provokanten
Feststellung: »Glauben ist die Operation des Illudirens.«
Was kam dabei praktisch heraus? Man kann die religiösen Experimente des Novalis in zwei Gruppen teilen,
eine privatistische und eine kirchliche. Die privatistische besteht vor allem im Sophienkult des jungen
Mannes. Seine Braut Sophie von Kühn war im Alter von fünfzehn Jahren qualvoll gestorben. Novalis bildet
zur Bewältigung dieses schrecklichen Todes eine Mythologie aus.
»Indem ich glaube, dass Söffchen um mich ist, und erscheinen kann, und diesem Glauben gemäß handle,
so ist sie auch um mich und erscheint mir endlich gewiß.«
»Zur Staubwolke wurde der Hügel«, heißt es in den Hymnen an die Nacht, und »durch die
Wolke sah ich die verklärten Züge der Geliebten. In ihren Augen ruhte die Ewigkeit ich fasste
ihre Hände, und die Tränen wurden ein funkelndes, unzerreißliches Band. Jahrtausende zogen abwärts in
die Ferne, wie Ungewitter.« Die Motive »Grab«, »Hügel« und »Tränen«
durchziehen von da an sein Dichten und Träumen, und die Geliebte wird zum Schlüssel für das Reich des
Geistes, zur Mittlerin der Erlösung.
Viele Menschen bilden Privatmythologien aus, bestehend meistens aus Erinnerungen an symbolische
Situationen, Personen, Lieder, Orte, Gegenstände, die lebensentscheidende Erlebnisse markierten.
Viele Menschen tun in der ersten Liebe ihren persönlichen Blick in den Himmel. Die Kultivierung
solcher Privatmythologien ist wichtig, wirkt stabilisierend und identitätgebend.
Eine öffentliche Kultur lässt sich freilich auf sie nicht gründen. Öffentliche Religiosität bedeutet
in der Praxis kirchlich verfasste.
Trotz aller freien Produktivität findet sich bei Novalis ein tiefer Respekt vor dem kirchlich verfassten
Christentum. Nicht gegen die Kirche, sondern in ihr will er wirken, als Sauerteig ihrer Entwicklung. Als
er geistliche Lieder schreibt, versteht er diese als »Probe eines neuen, geistlichen
Gesangsbuchs«, also nicht einfach als private Lyrik. In der Tat geraten einige dieser Lieder in die
Kirchengesangsbücher, freilich nicht ohne zensurierende Eingriffe, die sich auf den privatistischen
Bereich beziehen, auf die Sophienanspielungen der Texte und auf ihren Glauben an die weltverändernde
Kraft der Poesie.
Ich will keinen Novalismus, will keine Novalis-Religion gründen, will lediglich darauf aufmerksam
machen, dass die Religion ein Teil der Kultur ist, dass zur Kultur die Kultivierung auch der
religiösen Impulse gehört, dass religiöse Produktivität noch heute möglich und nützlich ist, dass
Dichtungen und Rituale, Geschichten und Fernsehspiele, Lieder und Liturgien, in denen die christliche
Überlieferung fortgeschrieben wird, weiterhin gemacht werden können und müssen. Die Menschen brauchen
Götter, schreibt Thomas Mann im Joseph-Roman, »immer ahmen sie nur die Götter nach, und je wie
das Bild ist, das sie sich von ihnen machen, danach tun sie.« Arbeit am Mythos ist die paradoxe Folge.
Aber wie macht man das? Was tun, wenn nun einmal der Glaube verschwunden scheint? Des Novalis Antwort
heißt: Illudieren. Mit anderen Worten: Imitieren, Inszenieren, Imaginieren, Zitieren, Spielen.
Der postmoderne Ästhet erhebt nicht den Anspruch, den alten substantiellen Glauben wiederherzustellen.
Sein Ziel ist bescheidener. Er fragt, ob es nicht förderlicher sei, die abendländischen Mythen
kultiviert zu pflegen (auch den Sonntag vor der Gier der Ökonomen zu bewahren), anstatt den Acker
unbestellt zu lassen. An der alten christlichen Liturgie teilzunehmen hält er für besser als aufgeklärt
zu verstummen.
Er will nicht auf die Kultur verzichten müssen, die im Glauben steckt, wo er keine eigene Sprache
mehr erzeugt, zum Beispiel im Bereich der Kultur des Sterbens, schlägt er vor, die alte Sprache
wenigstens im Zitat zu bewahren. Viele alte Lieder geben Trost im Tod. »Heut schließt er
wieder auf die Tür / zum schönen Paradeis; / der Cherub steht nicht mehr dafür. / Gott sei Lob,
Ehr und Preis.« So etwas dichtet heute keiner mehr, aber zitieren kann man es noch. An den
Gräbern herrscht meistens würgendes Grauen und peinliches Schweigen. Ist es da nicht besser, vom
Paradies zu sprechen? Oder mit Novalis zu sagen: Zur Staubwolke wurde der Hügel?
Die seit zweihundert Jahren vordringende Vulgäraufklärung hat die Herzen leer und die
metaphysischen Bedürfnisse ungestillt gelassen. In die Leere drang zuerst der Nationalismus
ein, der das brachliegende Terrain mit seinen eigenen Vorstellungen von Heil und Hoffnung,
Erlösung und Gnade besetzen konnte, dann der Materialismus. »Wo keine Götter sind, walten
Gespenster«. Wenn das wahr ist, sollte man um sich gegen die Gespenster zu imprägnieren,
lieber bewusst und gekonnt seine Götter pflegen, im Sinne einer aufgeklärten Mythologie, als
in einer allmählich langweilig gewordenen Religionskritik unproduktiv zu erstricken.
Ein solcher ästhetischer Zugang zum Glauben ist nicht der alte Glaube selbst. Er ist wie die Brück'
von Avignon, die nicht bis ans andere Ufer reicht. Man tanzt auf ihr, aber kommt nicht hinüber. Die
Hoffnung darauf, dass vom anderen Ufer aus auch gebaut wird, ist niemandem verboten. Die Arbeit am
eigenen Ich errichtet immer nur den einen Brückenkopf. Der auf der anderen Seite ist unsichtbar. Nur
sein Magnetfeld wirkt. Das Leben ist zweipolig.
Novalis war ein Mutmacher, dessen Blick die Welt neu und unerwartet erscheinen lässt.
In Wissenschaft und Religion, in Politik und Poesie hat er Produktivität freigesetzt.
Sein Plan war, Wunder systematisch erzeugbar zu machen. »Genie«, so sagte er
im »Blüthenstaub«, ist »das Vermögen, von eingebildeten Gegenständen,
wie von wirklichen zu handeln«. Das Wort »Blütenstaub« ist eine
Zeugungsmetapher, der Staub fällt in den Kelch der Blüte und befruchtet sie. Das Motto
der »Blüthenstaub« betitelten Sammlung war. »Freunde, der Boden ist arm,
wir müssen reichlich Samen / Ausstreun, daß uns doch nur mäßige Ernten gedeihn«.
Ein Samenkorn hoffe ich Ihnen gegeben zu haben.
Weißenfelser Amtsblatt, 12. April 2001
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