Amerikaner auf den Spuren des »unbekannten Dichters«
Gäste sind beeindruckt von Hohenmölsener Gymnasium und Schülern
»Novalis? Davon hatten wir noch nie etwas gehört«, gestand die
20-jährige Sandi Couklin gestern. »Das hat sich in dieser Woche
geändert«, fügte die Amerikanerin schnell hinzu.
Gemeinsam mit elf weiteren Studenten des Faches Deutsch ist sie derzeit
im Landkreis Weißenfels unterwegs. Seit Mitte der Woche wandeln die
jungen Leute anlässlich des 200. Todestages Friedrich von Hardenbergs
auf den Spuren des Poeten. Ermöglicht hatte ihnen Hans-Peter Söder von
der Universität München diese Reise. Und so nahmen die jungen Leute am
Kolloquium in Weißenfels teil, bevor sie sich im Hohenmölsener
Agricola-Gymnasium umsahen. »Es ist einfach unglaublich hier«,
schwärmte der aus Detroit stammende Brian Jaskolski über das Haus.
»Alles ist neu und freundlich eingerichtet. Auch die Schüler sind
sehr aufgeschlossen«, meinte er nach einem Rundgang durch das Gebäude.
»Hier ist es viel familiärer und gemütlicher als an unseren Schulen«,
setzte der 21-jährige Frank Pepp hinzu. Überhaupt seien sie in Weißenfels
und Hohenmölsen sehr herzlich begrüßt worden. Nach der ausgedehnten
Besichtigung des Gymnasiums brannten den Amerikanern unzählige Fragen unter
den Nägeln. Schließlich haben sie nicht immer Gelegenheit, sich mit deutschen
Schülern zu unterhalten. Bei einem zwanglosen Zusammentreffen mit den
Pennälern konnten sie anschließend alle Fragen loswerden.
Und auch über Friedrich von Hardenberg diskutierten die Jugendlichen.
Über sein Leben und Wirken wollten die amerikanischen Studenten, die
für ein Jahr an der bayerischen Universität lernen, einiges wissen.
Christiane Müller, Mitteldeutsche Zeitung, 24. März 2001
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