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Die alte Hypothese, daß die Kometen die
Revolutionsfackeln des Weltsystems wären,
gilt gewiß für eine andre Art von Kometen,
die periodisch das geistige Weltsystem
revolutionieren und verjüngen. Der
geistige Astronom bemerkt längst den
Einfluß eines solchen Kometen auf einen
beträchtlichen Teil des geistigen
Planeten, den wir die Menschheit nennen.
Mächtige Überschwemmungen, Veränderungen
der Klimate, Schwankungen des
Schwerpunkts, allgemeine Tendenz zum
Zerfließen, sonderbare Meteore sind die
Symptome dieser heftigen Inzitation, deren
Folge den Inhalt eines neuen Weltalters
ausmachen wird. So nötig es vielleicht
ist, daß in gewissen Perioden alles in
Fluß gebracht wird, um neue, notwendige
Mischungen hervorzubringen, und eine neue,
reinere Kristallisation zu veranlassen, so
unentbehrlich ist es jedoch ebenfalls
diese Krisis zu mildern und die totale
Zerfließung zu behindern, damit ein Stock
übrig bleibe, ein Kern, an den die neue
Masse anschieße, und in neuen schönen
Formen sich um ihn her bilde. Das Feste
ziehe sich also immer fester zusammen,
damit der überflüssige Wärmestoff
vermindert werde, und man spare kein
Mittel um das Zerweichen der Knochen, das
Zerlaufen der typischen Faser zu
verhindern.
Würde es nicht Unsinn sein eine Krisis
permanent zu machen, und zu glauben, der
Fieberzustand sei der echte, gesunde Zustand,
an dessen Erhaltung dem Menschen alles gelegen
sein mußte? Wer möchte übrigens an seiner
Notwendigkeit, an seiner wohltätigen Wirksamkeit
zweifeln.
(RUB 8030, S. 48)
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